Montag, 8. Oktober 2012

ins Ziztal

Es geht es immer weiter Richtung Süden an der algerischen Grenze entlang. Die Landschaft ist karg. Außer Steppe, ausgetrocknenten Flußbetten und vertrockneten Sträuchern ist hier nichts los. Wir passieren nochmals eine Kontrolle bevor wir endgültig den Asphalt hinter uns  lassen und uns auf unsere Navigationsgeräte verlassen müssen. Die freundlichen Beamten erklären uns wir sollten uns vom Gebirge fernhalten, dass etwa 5 km östlich von uns verläuft. Übergriffe der hier angesiedelten Berber währen keine Seltenheit.







Wir fahren die mehr oder weniger zu erkennende Piste. Steile Ab- und Auffahrten durch die ausgetrockneten Flußbetten lassen uns nur langsam vorankommen. Im April, wenn Regenzeit ist, muß hier wohl jede Menge Wasser langfließen. Davon ist jetzt allerdings nichts mehr übrig. Die Fahrspuren teilen sich, verschwinden dann und wann und treffen auch irgendwo wieder zusammen. Viele Wege führen nach Süden und ohne die direkte  Peilung zu unseren Endkoordinaten ist eine Wegbestimmung unmöglich.




Einmal haben wir die Peilung verloren und landen nahe der Berge an einem Grenzposten mitten im Nirgendwo. Der sehr freundliche Marrokaner erklärt uns den Weg und es geht weiter durch die Einöde. Im Kasernengebäude können wir noch andere Soldaten europäischer Abstammung sehen. Die Vermutung liegt nahe, daß hier die Fremdenlegion die Grenze zu Algerien im Auge hat.
Es wird sehr heiß. Wir messen 36 Grad. Dazu der feine Wüstenstaub und fast kein Fahrtwind, da mehr als 15 km/h nicht möglich sind. Immer wieder tun sich tiefe Erdlöcher und Steine auf, die einem Auto bei schneller Fahrweise auch mal die Achse kosten können.




Am Nachmittag treffen wir dann eine Überlandstraße, die wir auch sofort weiter benutzen. Die Richting stimmt. Es ist inzwischen so warm geworden und die Sonne steht tief,  sodaß die Strasse nur noch als silbenern flimmernden Streifen in mitten der Steinwüste zu erkennen ist. Die Augen tun trotz Sonnenbrille weh und der Staub hat sich zusammen mit  dem Schweiß zu einer salzigen Kruste auf der Haut entwickelt.
Gegen Abend kommen wir im Ziz Tal an. Dies ist eine lange Oase mit Dattelbäumen. Wir begegnen REISEBUSSEN mit Leuten aller Nationen. Ja, ja, die Badegäste aus Agadir wollen schließlich auch die Sahara sehen. Klimatisiert in Reisebussen der Extraklasse mit Klimaanlage kann man auch über die Landstrasse hierher kommen. Wir gucken uns befremdet an.
Aber einen Vorteil hat das ganze ja: Wir finden ein traumhaftes Hotel am Rande der Oase mit nettem Besitzer der uns mit einem Minztee auf der Terasse empfängt. Wir freuen uns über die interressanten Geschichten die er über Marrokko erzählen kann und dem  leckeren  Essen aus seiner Küche.
Und eine heiße Dusche tut nach so einem Tag ja auch ganz gut...



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